Ökowiese / Ausgleichsfläche am Technologiepark Haan
Seit März 2018 hat die AGNU Haan eine gut sieben Hektar große Ausgleichsfläche zwischen der Hofschaft Kriekhausen, der Autobahn A46 und dem neuen Industriegebiet am südlichen Rand von Gruiten gepachtet. Dort ist die Entwicklung einer „Ökowiese“ im Gang, die für den Insekten- und Feldvogelschutz optimiert wird. An dieser Stelle versuchen wir, die Entwicklung dieser Fläche zu dokumentieren, in Form eines Logbuchs und einigen Bildergalerien. Die meisten Beobachtungen von Tier- und Pflanzenarten auf der Fläche wurden in die öffentlich zugängliche Datenbank observation.org eingetragen, einzusehen unter „BRD – Haan Ökowiese Kriekhausen“
2021 war ein Heuschreckenjahr: Grünes Heupferd Tettigonia viridissima
23. Juli 2021: gleich kommt die Heupresse
Schneiden, Wenden, Pressen: Birk Meiser im Einsatz
Zwei Ballen Heu gehen als Spende an die Opfer der Überflutung im Neandertal.
Heugebirge: 98 Rundballen, Rekordergebnis!
März 2021
Ohne Maschinen geht es nicht: Ein Ackerwildkrautstreifen wird angelegt (Foto: Dahl)
Rohbodenstandorte sind wichtige Lebensräume (Foto: Dahl)
Juni-Juli 2020 Der erste Schnitt am 21. Juni erbringt aufgrund der Trockenheit nur magere 26 Rundballen Heu, deutlich weniger als im Jahr 2019 (33 Ballen auf kleinerer Fläche).
Grünwidderchen (Foto: A. Dahl)
Dickkopffalter. (Foto: A. Dahl)
Heuschnitt am 21. Juni. (Foto: A. Dahl)
Ohne Maschinen geht bei der Flächengröße nichts! (Foto: A. Dahl)
Alles trocken reingebracht! (Foto: A. Kutter)
Heuvlies hält die Ballen trocken (Foto: A. Dahl)
Refugialstreifen: Hier sammeln sich nach dem Schnitt besonders viele Heuschrecken. (Foto: A. Dahl)
Nimmersatt: Aus dieser Raupe wird einmal der Braunwurz-Mönch. (Foto: A. Dahl)
Lohn der Mühen: Der 1. Schnitt vom 2020-er Heu wird abgefahren (Foto: Dahl)
März-April 2020 Eine zusätzliche Teilfläche wird eingesät, Ein Ackerwildkrautstreifen an der Niederbergischen Allee gegrubbert. Dieser Streifen ist kein Blühstreifen, wird NICHT eingesät, um den noch im Boden vorhandenen Wildkräutersamen (sogenannte Samenbank) einen bessere Chance zu geben.
Abendstimmung mit Regenbogen
Grubbern des Wildkrautstreifens
Die eingesäte Fläche wächst….
Februar-März 2020
An der Niederbergischen Allee stauen sich die LKW. 28. 2. 2020
Der Teich droht nach wochenlangem Dauerregen überzulaufen. 28. 2. 2020
… und bekommt deshalb einen Notüberlauf. 6. 3. 2020
Neue Pachtfläche – Ökowiese Teilfläche III.
Thienhaus-Dreieck: Die zusätzliche Pachtfläche wird gepflügt und eingesät. 24. 3 2020
Ein breiter Streifen für Ackerwildkräuter wird gegrubbert. 24. 3 2020
Kleiner Fuchs, 27. März 2020
Die ersten Tagfalter fliegen schon: C-Falter, 27. März 2020
Tagpfauenauge, 27. 3. 2020
November – Dezember 2019
Nach ergiebigen regenfällen füllt sich der Teich an der „Kriekhausen-Riviera“ (8.12.2019, Foto: Dahl)
Auch in dem 2019 angelegten Drainage-Ersatzgraben fließt Wasser (8.12.2019, Foto: Dahl)
September-Oktober 2019
Der erste Heuschnitt ist verkauft, die letzten Insekten unterwegs.
Eingesät: Wiesen-Knautie (Foto: Armin Dahl)
Seltener Gast: Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) auf einer Flockenblume) Foto: Armin Dahl)
Erster Heuschnitt verkauft und abtransportiert: 8. Oktober 2019 (Foto: Armin Dahl)
Juli 2019
Auf der frisch gemähten Fläche fliegen zahlreiche Bläulinge, die beiden Gelblinge Postillon (Colias croceus) und Goldene Acht (Colias hyale) in Anzahl, dazu wieder zahlreiche Schwalbenschwänze (Papilio machaon) in der 2. Generation, und der Kleine Perlmutterfalter (Issoria lathonia). Bei einem Lichtfang zur Erfassung der Nachtfalter dann die Überraschung: Euplagia quadripunctaria – Spanische Flagge und Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri). Beide Arten entwickeln sich nicht auf der Wiese, sie stammen aus dem Randbereich zur ehemaligen Bayer-Giftfabrik. Bisher sind 24 Tagfalterarten und 95 Nachtfalterarten im Bereich der Ausgleichgsfläche nachgewiesen.
Die Blüten- und Strukturvielfalt ist phantastisch. Juli 2019, Foto: Armin Dahl
Spanische Flagge, 26. Juli 2019. (Foto: Armin Dahl)
Ligusterschwärmer, 26. Juli 2019 (Foto: Armin Dahl)
Der ersten Schnitt wird gepresst und aufgestapelt, parallel dazu das Jakobs-Greiskraut (Senecio jaccobaea) mit Handarbeit aus den Brachestreifen herausgeholt.
Großballen lassen sich nur maschinell bewältigen. (Foto: Armin Dahl)
Wer keine Scheune hat muss sein Heu abdecken. (Foto: Armin Dahl)
Greiskraut-Reduzierung geht nur mit echter Handarbeit: (Foto: Armin Dahl)
Juni 2019
24. -29. Juni 2019: Bei großer Hitze und Trockenheit wird der erste Schnitt auf der Wieseneinsaat von 2018 durchgeführt. Möglichst hoch eingestelltes Mähwerk und niedrige Geschwindigkeiten beim Schneiden und Wenden sollen die Tierwelt schonen.
Kräuterreiches Wiesenheu muss vorsichtig gewendet werden. Der Wender hat eine Spannweite von 13 Metern: 27. Juni 2019 (Foto: Armin Dahl)
Geplantes Mosaik erhöht die Artenvielfalt: Straßenböschung, Neueinsaat, Wieseneinsaat, Brache, Neueinsaat, Acker: 27. Juni 2019 (Foto: Armin Dahl)
Streifenmahd produziert lange Grenzlinien, die für viele Tiere wichtig sind. 27. Juni 2019 (Foto: Armin Dahl)
Wichtig für die Tierwelt: ausreichende Refugien die nicht gemäht werden 29. Juni 2019 (Foto: Armin Dahl)
Zitronenfalter, frisch geschlüpft. 29. Juni 2019 (Foto: Armin Dahl)
32 Rundballen Heu werden gepresst. 29. Juni 2019 (Foto: Armin Dahl)
14.6. 2019: Der erste offizielle Pressetermin mit Bürgermeisterin Bettina Warnecke und dem Technischen Beigeordneten Engin Alparslan sowie Peter Kannemann vom Bauhof findet bei schönstem Wetter zwischen der Blechhütte von Aperam und der Ökowiese statt. Jetzt ist es offiziell, wie haben ein „kleines Insektenparadies“.
Die Bunte Wiese: ist jetzt offiziell: Pressetermin mit der Stadt Haan . v.l.: Sven Kübler, Armin Dahl (AGNU), Engin Alparslan, Bettina Warnecke, Peter Kannemann (Stadt Haan)
Ochsenaugen fliegen wenn Heu gemacht wird. (Foto: Dahl)
Klein aber hübsch: Agapeta hamana lebt von Disteln: (Foto: Dahl)
Masseneinflug von Distelfaltern, die auf der Fläche Nahrung und Eiablageplätze suchen. Disteln gibt es wohl reichlich. (Foto: Dahl)
Sieht nur gefährlich aus: Hornissenschwärmer Sesia apiformis (Foto: Dahl)
Die Schwalbenschwanzraupen haben sich gut gemacht. (Foto: Dahl)
Große Goldschrecke Chrysochraon dispar, 22. Juni 2019 (Foto: van de Sande)
Kleiner Perlmuttfalter, 22. Juni 2019 (Foto: van de Sande)
Mai 2019
12. Mai 2019: Der Wiesenbocksbart beginnt zu blühen (Foto: Armin Dahl)
12. Mai 2019: Schwalbenschwanz am Rotklee saugend (Foto: Armin ´Dahl)
12. Mai 2019: Die Schwalbenschwanz-Eier findet man an den Blättern der Wilden Möhre (Foto: Armin Dahl)
April 2019
Der zweite Teil der Ökowiese wird zur Saat vorbereitet und wiederum mit zertifiziertem Saatgut eingesät. Derweil fängt der der 2018 angelegte Teil an zu blühen, Die ersten Schwalbenschwänge fliegen und legen Eier auf der Fläche.
Straßenrand vor der Einsaat. (Foto: Dahl)
Grassamen kommen unter die Erde (Foto: Dahl)
Die Blumen obendrauf (Foto: Dahl)
Wichtig: Fachdiskussion mit Bauer und Gärtner
Ohne Maschinen sind 7,4 Hektar nicht zu managen. (Foto: Dahl)
Zertifiziertes Saatgut: Ab 2020 Pflicht bei Neueinsaaten. (Foto: Dahl)
Raps aus den Zeit des Ackerbaus kommt auf der 2018er-Fläche als erstes zur Blüte. (Foto: Dahl)
Zur Freude der Rapsglanzkäfer. (Foto: Dahl)
Der „Teich“ führt ein ungewolltes Eigenleben und muss deshalb umgerüstet werden. Abgeschwemmtes Wasser aus den benachbarten Flächen“verziert“ die Ökowiese mit Giftrückständen aus Pflanzenvernichtngsmitteln.
Wir wollen das Wasser laufen sehen (Foto: Dahl)
Mit Bagger-Unterstützung von der Stadt wird der Ablauf umgebaut
Hier hackt der Bauer noch persönlich: Erste Einsätze gegen das Jakobs-Greiskraut. (Foto: Dahl)
Raupe des Zimtbären (Phragmatobia fuliginosa) sonnt sich auf dem Spitzwegerich. (Foto: Dahl)
Der Schwalbenschwanz ist täglich auf der Fläche zu sehen. (Foto: Dahl)
Januar-März 2019
Winterfeuchte: An flachen Wiesenstellen steht das Wasser – normal auf Lehmboden
Der „Teich“ läuft nach wochenlangen Regenfällen über. (Foto: Dahl)
Im Gewerbegebiet schießen die halen in die Höhe. (Foto: Dahl)
Unkrautvernichter, abgeschwemmt.(Foto: Dahl)
(Foto: Dahl)
Nature meets Blechindustrie. (Foto: Dahl)
2016 / 2016
Die Fläche war 2015 mit Zuckerrüben im konventionellen Anbau besetzt. Nach deren Ernte wurde Phacelia vom Pächter ausgesät. Im Jahr 2016 hat die Stadt Haan eine sogenannte Bodenregenerationsmischung ( Phacelia, Tagetes, Lupine, Klee ) ausgebracht. In 2017 bis zur Übernahme durch die AGNU im lag die Fläche dann komplett brach bzw. Ausfallsaat und Wildkrautsaat wuchs auf.